Abies alba
Die Weißtanne - unser Schattenbaum

Kronenspitze einer Alttanne mit ZapfenZoombild vorhanden

Kronenspitze
Foto: Thomas Immler

Unsere heimische Weißtanne ist zwar an sich eine Baumart des bergigen Landes, deshalb vor allem mit älteren Waldbildern nördlich der Donau im Vorderen Bayerischen Wald stärker vertreten. Seit geraumer Zeit wird sie aber auch von vielen Waldbauern, die ihre Wälder südlich gelegen haben häufiger angebaut.

Die Weißtanne wird ein mächtiger Baum, kann deutlich über 40 m, mehrere Hundert Jahre alt und auch sehr dick werden. Sie hat ein mächtiges Wurzelwerk mit einer ausgeprägten sogenannten Pfahlwurzel, kann sich somit gut verankern und Wasser auch aus tieferen Schichten nutzen und auch auf staunassen und tonigen Böden Anbauerfolge erzielen.

Die Tannennadeln haben unterseits zwei weiße Wachsstreifen, wodurch man sie leicht von der Fichte oder der Douglasie unterscheiden kann. Die Zapfen stehen aufrecht und zerfallen nach der Reife am Baum. Deshalb findet man nie Tannenzapfen am Waldboden. Die von vielen gemeinhin bezeichneten Tannenzapfen sind somit in Wirklichkeit Fichtenzapfen.

Weißtannenholz ist dem Fichtenholz gleichwertig

Tannenzweig mit NadelnZoombild vorhanden

Tannenzweig
Foto: Michael Friedel

Das Holz der Weißtanne ist grauweiß bis gelblich und bildet einen sogenannten Kern im Inneren. Weißtannenholz ist dem Fichtenholz vollständig gleichwertig. Es ist sogar harzfrei und war früher die klassische Saunaholz-Baumart. Bei stärkeren Durchmessern kann auch hochwertiges Furnier gewonnen werden. Dennoch wird Tannenholz derzeit noch etwas schlechter bezahlt als Fichte, da es bei der Trocknung eher aufwändigere Verfahren benötigt.
Die Weißtanne ist als unsere Schatten erträglichste Baumart eine ideale Mischbaumart zur bzw. mit der Rotbuche. Der Anbau in Mischbeständen senkt zusätzlich die Risiken. Das natürliche Verjüngungspotential alter Weißtannen, Zigtausende von Samen jedes Jahr abzuwerfen, ist hoch. Leider mag auch unser Rehwild diese Baumart sehr gerne. Deshalb muss der Waldbesitzer sie häufig gegen Wildverbiss schützen, vor allem wenn sie künstlich angebaut wird. Herrliche, großflächige Naturverjüngungs-Vorzeigeflächen ohne Zaun gibt es bei angepassten Rehwildbeständen jedoch auch – sie finden sich unter anderem im Bereich des Schuhflecks am Grandsberg im Landkreis Straubing-Bogen.

Herkünfte der Weißtanne aus osteuropäischen Ländern werden erforscht

Ein Weißtannensämling wächst aus dem BodenZoombild vorhanden

Sämling
Foto: Gero Brehm, AELF FFB

Auf freien Flächen ohne den Schirm alter Bäume ist sie durch Spätfrost gefährdet. Schadorganismen wie Pilze oder Insekten können der Weißtanne normal nur wenig anhaben. Zwar gibt es in letzer Zeit vermehrt Schäden durch einige auf Tanne spezialisierte Borkenkäferarten, die aber nicht großflächig auftreten.
Zur Zeit werden Herkünfte der Weißtanne aus osteuropäischen Ländern aufmerksam erforscht, da diese beispielsweise in Rumänien oder der Slowakei oder Kroatien schon mit den Klimaverhältnissen zurecht kommen müssen, wie sie bei uns in den nächsten Jahrzehnten angenommen werden. Dies werden in absehbarer Zeit sehr gute Alternativen zu unserer in Süddeutschland bekannten Weißtanne sein.

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