Quercus rubra
Die Roteiche – die schnelle Fremde
Die Roteiche ist wohl die schon am längsten bei uns in Deutschland eingeführte fremdländische Baumart. Erste Anbauversuche soll es schon Mitte des 18. Jahrhunderts gegeben haben. Die Roteiche stammt aus Ostamerika. Dort ist sie sowohl an den Küsten als auch im Mittelgebirge beheimatet, bringt also eine große Bandbreite verschiedener Standorte mit.
Sie ist – ähnlich wie unsere heimischen Eichen - eine robuste, langlebige Baumart mit einer sehr stabilen Pfahlwurzel und wertvollem Holz. Den Klimawandel scheint sie recht gut zu vertragen, sodass sie von der Bayerischen Forstverwaltung unseren Waldbauern als uneingeschränkt empfehlenswert angepriesen wird. Die Ansprüche und Eigenschaften unterscheiden sich jedoch von unseren Eichen etwas.
Die klassische Baumart des "Indian Summer"
Roteichenblätter
Foto: Klaus Stögbauer
Die Rehe und Hasen mögen auch die jungen Roteichen sehr gerne, die Eicheln werden von den Wildtieren ebenfalls gerne als Nahrungsquelle genutzt. Weitere Gefahren durch die bekannten Eichenschädlinge sind für die Roteiche weniger bekannt. Auch Pilze im großen Stil scheinen ihr derzeit nicht gefährlich zu werden.
Holz für den Bau geeignet, nicht aber als Fassholz
Roteichenrinde
Foto: Klaus Stögbauer
Das Holz der Roteiche besitzt ähnliche positive holztechnologische Eigenschaften wie das der heimischen Eichenarten, wird deshalb auch unter anderm als Bau- und Konstruktionsholz verwendet. Während man aus dem heimischen Eichenholz auch sogenanntes Fassholz machen kann, um dort Weine oder Destillerieprodukte reifen zu lassen, sollte man bei der Roteiche davon die Finger lassen. Das Holz ist nämlich nicht ganz dicht, weil die Holzgefäße hier nicht verschließen. Die Holzpreise liegen niedriger, was bei einer zweimal so schnellen Zuwachsleistung aber gegengerechnet werden müsste. Jüngere oder weniger qualitative Hölzer sind als Brennholz mit hohem Heizwert ebenfalls gut zu vermarkten.
Kann eine Alternative Baumart im Klimawandel sein
Eicheln, Früchte der Roteiche
Foto: Klaus Stögbauer
Waldbaulich kann die Roteiche jedoch eine große Rolle für den Zukunftswald spielen. Sie kommt gut mit der Wärme und Trockenheit zurecht und ist trotz ihrer Schattentoleranz als eine nicht invasive Art einzuwerten. Vergesellschaftet mit heimischen Laub- oder Nadelhölzern kann sie durchaus eine Alternative Baumart im Klimawandel darstellen.
Weitere Baumarten
Zurück zur Übersicht über die Artikel aus der Baumarten-Reihe: