Praktischer Unterricht pro Biodiversität
Landwirtschaftsschülerinnen und -schüler pflanzen 30 Obstbäume

Auf ihrem Gut Makofen im Landkreis Straubing-Bogen verwandelten 17 Landwirtschaftsschülerinnen und -schüler des ersten Semesters der Landwirtschaftsschule in Straubing einen kürzlich noch intensivst genutzten, 3000-Quadratmeter-Acker in eine Streuobstwiese.

Platz ist auf dem kleinsten Feldstück. Und so ein Eck, das ungünstig geschnitten, schlecht mit großen Maschinen zu bewirtschaften und deshalb ertragsarm ist, gibt es auf jedem landwirtschaftlichen Betrieb. Da sind sich Hans Laumer, Wildlebensraumberater am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing, und die Eigentümer Stephanie-Susanne Poschinger-Bray und Franz Gabriel Poschinger-Bray einig.

Streuobstwiesen als Lebensraum
Verschiedenste Sorten Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen, Quitten und Zwetschgen kamen unter Anleitung von Hans Laumer in die Erde.

Davor gab es Theorie zu

  • Fördermöglichkeiten
  • Auswahl der Obstsorten
  • Pflanzabstände von 10 mal 10 Metern
  • Schutz der Wurzelballen, Anpflocken der Jungbäume
  • Pflege der Streuobstwiesen
  • ökologische Bedeutung dieses Lebensraums für Vögel, Insekten und Spinnen
Freiluftunterricht als Anregung für den heimischen Betrieb
Die Schülerinnen und Schüler gruben Löcher, schützten die Wurzelballen mit Hasendraht gegen Wühlmäuse, klopften Stützpflöcke in den Boden und zurrten die Bäumchen mit Kokosstricken fest. Wildlebensraumberater Laumer regte sie an, dieses Wissen mit einer Streuobstpflanzung auf dem heimischen Betrieb umzusetzen. Die Aktion unterstützten Lehrer Maximilian Dendl, der seinen Unterricht für Naturschutz und Landschaftspflege aus dem Klassenzimmer auf den Acker verlegt hatte, Johannes Scheidler, landwirtschaftlicher Verwalter des Betriebes, und Forstleiter Manuel Köppl, der Gerätschaften und Jungbäume organisiert hatte.
Zusammenspiel von Landwirtschaft und Biodiversität
"Das ist erst der Anfang", bekräftigte Stephanie-Susanne Poschinger-Bray, die noch viel mehr tun will. Beraten von Hans Laumer möchten die Poschinger-Brays auf dem freien Teil des Feldstücks noch mehr Obstbäume pflanzen. Sie sind der Überzeugung, dass sich Nutzung und Biodiversität gut verbinden lässt. Ideen dafür haben sie schon eine ganze Menge.
Über Anlage, Pflege und Förderung von Streuobstwiesen informiert Wildlebensraumberater Hans Laumer.
TV-Beitrag
Das NIEDERBAYERN TV Journal Deggendorf-Straubing berichtete über die Aktion.

NIEDERBAYERN TV Journal Deggendorf-Straubing vom 10.11.2022 (ab Minute 4:00) Externer Link