Technik im Praxistest
Zwischenfruchtaussaat mit der Drohne
Zoombild vorhanden
© Anika Anglsperger
Durch eine Einsaat per Drohne in einen Weizenbestand hofft Betriebsleiter Christoph Ammer vom landwirtschaftlichen Betrieb der Barmherzigen Brüder Straubing, Zeit zu gewinnen, indem sich die Zwischenfrucht schneller etabliert. Unter genauer Beobachtung testete Michael Wiesent mit seinem Drohnenservice drei Aussaatstärken. Er sammelt seit zwei Jahren Erfahrungen, solange bietet er diese Dienstleistung an.
Weil das Grubbern des Stoppelfeldes und die zusätzliche Überfahrt zur Aussaat wegfallen, spare der Landwirt auch Energie, wenn er die Drohne nutze, stellte Anika Anglsperger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Deggendorf-Straubing fest.
Genehmigung erforderlich
25 Kilo Saatgut füllte Michael Wiesent in seine Drohne, die aber eine Nutzlast von 40 Kilo hat. Die Flughöhe liege in der Regel bei 3,5 bis 4 Metern, richte sich aber nach Hindernissen wie Bäumen und Stromleitungen, erläuterte Wiesent. In der Breite schafft das Fluggerät 7,5 Meter. Die Flächendaten liefert der Landwirt. Da Drohnenflüge streng geregelt sind, muss Wiesent im Vorfeld Genehmigungen einholen.
Akku derzeit noch Thema
Die große Drohne ist leistungsstark, bringt das Saatgut über einen Drehteller aus. Allerdings ist der Akku schon nach etwa zehn Minuten leer. An den Themen Saatstärke, -zeitpunkt und Saatgutmischungen werde weiter gearbeitet, sagte Wiesent. Meist wird die Zwischenfrucht ein, zwei Wochen vor der Ernte ausgebracht. Ammer setzt auf einen Zeitvorteil. Wenn sich der Bestand besser entwickle, so der Betriebsleiter, werde mehr unverbrauchter Stickstoff gespeichert, was gerade im Wasserschutzgebiet wichtig sei. Nachteile gibt es allerdings auch. Da der Boden nach der Ernte nicht bearbeitet wird, ist dies im Folgejahr Pflicht. 50 bis 59 Euro je Hektar kostet der Drohneneinsatz den Landwirt, je nach Schlaggröße.