Infos über technische Innovationen und finanzielle Förderung
100 Interessierte beim "Praxistag insektenschonende Mahd"
Zoombild vorhanden
Lösung für jedes Gelände
Insekten sind nicht nur für die Bestäubung zuständig, sondern stehen auch am Anfang der Nahrungskette. Sie zu schonen, ist zunehmend ein Anliegen von Landwirten. Der Freistaat lässt sich das auch etwas kosten. Mit dem Kulturlandschaftsprogramm und dem Vertragsnaturschutzprogramm gibt es finanzielle Förderung für diesen Mehraufwand im Sinne der Natur.
Rund 100 Interessierte – Privatleute, Landwirte und Landwirtinnen, Vertreter von Bauhöfen – begutachteten am Praxistag des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Deggendorf-Straubing am Weinbergbei Oberalteich im Juni 2023 etliche Geräte im Einsatz.
Lösungen für jede Herausforderung
Ob ebene breite Wiese oder hügeliges Gelände, ob freie Fläche oder mit Baumbestand – für jede Herausforderung gab es eine Lösung. Die Besucherinnen und Besucher überzeugten sich, dass es auch nach der Mahd auf den Wiesen noch lebhaft kreuchte und fleuchte.
Starke Partner mit einem gemeinsamen Ziel
Hans Laumer, Wildlebensraumberater am AELF, hatte erfahrene Partner mit ins Boot geholt. Mitveranstalter waren der Landmaschinenhandel Gietl, der Maschinenring Niederbayern, die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Straubing-Bogen, der Landschaftspflegeverband Straubing-Bogen sowie die Kreisgruppe Bogen im Landesjagdverband. Und für die Verpflegung sorgte die Jugendfeuerwehr der Feuerwehr Oberalteich.
Kitzrettung per Drohne
Dienstleister und Vertreter der Technikunternehmen standen Rede und Antwort zu Anschaffungs- und Erhaltungskosten sowie Möglichkeiten und Grenzen ihrer Geräte. Am Bildschirm verfolgten die Anwesenden einen Drohnenflug mit Wärmebildkamera, mit dem in frühen Morgenstunden Kitze und Brutgelege aufgespürt werden. Von den Jägern erfuhr man, dass das Jungwild für die Dauer der Mahd sicherheitshalber in einen Korb oder Käfig gesperrt und nach der Mahd wieder freigelassen wird.
Technische Innovationen
Antriebsstarke Kleingeräte zeigten am Hang bis nah an die Stämme der Obstbäume, was sie können. Den größeren Ökomulcher charakterisiert ein Abstreifbalken, der die Insekten aufschreckt, so dass diese weghüpfen oder auffliegen, bevor das Messer sie erreicht. Und für große Flächen eignet sich die energiesparende Doppelmessertechnik mit einer Schnittbreite von unter zwei bis zu neun Metern.
Kritik am Schnittgut
Je nach Bedarf schauten die Besucherinnen und Besucher bei der einzelnen Maschine sehr genau hin. Dazwischen diskutierten sie eifrig. Kritisiert wurde teilweise das langhalmige Schnittgut, das kreuz und quer zu Boden fällt, und die langen Stoppel. Hans Laumer erläuterte, dass diese Technik eben für Kulap-Flächen gedacht sei, die ab Mitte Juni gemäht würden, weshalb das Gras so hoch stehe. Infolge der Schnitthöhe entstehe schnell wieder ein neuer Bewuchs.
Auch die Kosten der insektenschonenden Technik waren Thema. Inzwischen bieten einzelne landwirtschaftliche Lohnunternehmer diese Dienstleistung bereits an und auch der Maschinenring steht als Ansprechpartner zur Verfügung. Fragen der Förderung klären Wildlebensraumberater Hans Laumer, Stefan Reith von der Unteren Naturschutzbehörde und Ambros Köppl vom Landschaftspflegeverband.