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Die Große Küstentanne - die Schnelle & Große

Tannenzweig der Großen KüstentanneZoombild vorhanden

Tannennadeln
Foto: Klaus Stögbauer

Neben unserer heimischen Weißtanne gibt es noch eine Vielzahl weiterer Tannenarten, die aber alle nicht bei uns zuhause sind bzw. waren. Die Große Küstentanne stammt aus den Küstenregionen im Nordwesten Amerikas und ist dort die am schnellsten wachsende Tanne. Seit über 180 Jahren wird sie bei uns in Deutschland auf Versuchsflächen und seit Jahrzehnten auch kleinflächig in unseren Wäldern angebaut. In unserer Gegend findet man sie aber eher nur noch vereinzelt.

Die Küstentanne kann sehr mächtig werden und übertrumpft unsere heimischen Baumarten in punkto Höhe, Zuwachsleistung und Schnelligkeit deutlich. Sogar die in Amerika vergesellschaftete Douglasie übertrifft sie.

Wie alle Tannenarten hat auch die Küstentanne wieder ein sehr mächtiges Wurzelsystem mit einer tiefgehenden Pfahlwurzel. Sie ist somit sehr sturmfest und die Wasserversorgung ist relativ gesichert. Nur auf schweren, dichten Böden ist sie unserer heimischen Tanne unterlegen.
Die Tannennadeln haben wiederum zwei Wachsstreifen auf der Unterseite, sind deutlich "gescheitelt" und eher weich – zerrieben riechen sie aromatisch. Auch sie hat eher eine silbrige Rinde.

Als Bauholz wird sie die Fichte nicht komplett verdrängen können

Baumrinde der Großen KüstentanneZoombild vorhanden

Baumrinde
Foto: Klaus Stögbauer

Vom Rehwild wird sie nicht so gerne gefressen, wie unsere heimische Tanne, der Rehbock mag sie jedoch im Frühjahr, wenn er seinen Bast am Geweih abstreift und dabei die jungen Pflanzen "verfegt". Keine Baumart ohne Risiken - gegen den Hallimaschpilz und Borkenkäferarten oder Insekten ist auch sie gefährdet.

Das Holz der Küstentanne ist hell, leicht, harzfrei, aber wenig witterungsbeständig im Außenbereich. Es lässt sich leicht trocknen, bearbeiten und verleimen. Ihre Rohdichten sind niedriger als die der Fichte. Auf guten Böden werden die Jahrringe aufgrund des starken Zuwachses sehr breit – die Festigkeit für die Verwendung leidet darunter. Deshalb wird sie die Fichte als klassisches Bauholz nicht komplett ersetzen können.

Verträgt trockene Phasen gut und hat geringe Nährstoffansprüche

mehrere kleine und mittelgroße KüstentannenZoombild vorhanden

Junger Bestand
Foto: Klaus Stögbauer

Die Küstentanne benötigt immer etwas mehr Licht als die Weißtanne, was im Alter eher noch zunimmt. Ansonsten ist sie unempfindlich gegenüber Frost, verträgt trockene Phasen gut und hat geringe Ansprüche an die Nährstoffe aus dem Boden.
Für den Anbau in Mischungen mit anderen Baumarten ist sie ideal geeignet, da sie als nicht invasiv gilt und somit die Gefahr, heimische Arten zu verdrängen, gering ist. Nur auf ganz verdichteten oder zu wuchskräftigen Standorten sollte sie eher weniger angepflanzt werden. Als Baumart für eine Schmuckreisiggewinnung oder als Christbaum ist sie ebenfalls gut verwendbar. Die Küstentanne ist im Wald uneingeschränkt finanziell förderbar.

Es gibt in Amerika Herkünfte an der Küste und im Inland. Auch in Bayern gibt es ausgewählte 50-80 jährige Erntebestände, vorrangig in Unterfranken. Der Forstbetrieb "Waldgut Degen" im Dexenholz (Landkreis Straubing-Bogen) baut schon seit Jahren diese Baumart erfolgreich an.

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