Woche gegen Lebensmittelverschwendung von 23. bis 27. September
Lebensmittel retten, verteilen und kreativ upcyclen

Kinder und Frauen stehen an einem Stand mit Infoftafeln und Lebensmitteln.Zoombild vorhanden

© Christine Schmid, AELF DS

Im Freistaat wandern jährlich rund eine Million Tonnen Lebensmittel, die noch verwertbar wären, in den Abfall. Das sind im Schnitt 70 Kilo oder zwei prallvoll gefüllte Einkaufswägen pro Person, und zwar vom Kind bis zum Senior – schade um das Geld und die Lebensmittel, die mit viel Arbeit, Wasser und Energie erzeugt wurden. Das geht auch anders, informiert das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing (AELF).

Den größten Anteil an der Lebensmittelverschwendung haben private Haushalte, gefolgt von verarbeitender Industrie, Außer-Haus-Verpflegung und der Landwirtschaft. Am wenigsten verschwendet der Handel. Wenn jeder Verbraucher täglich nur 40 Gramm weniger wegwerfen würde, könnte die Verschwendung halbiert werden.

Gute Gelegenheit, über das eigene Verhalten nachzudenken, bietet die bayernweite Woche gegen Lebensmittelverschwendung von 23. bis 27. September.
Wer plant, eine Liste schreibt und damit bewusst einkauft, packt genau so viel in seine Speisekammer, wie er verbrauchen kann. Was man im Restaurant nicht mehr essen mag oder kann, nimmt man im Vorratsbehälter nach Hause. Wer seine eigene Transportbox mitbringt, vermeidet auch noch Müll.
In den Resten liegt Vielfalt – es darf experimentiert werden. Zum Beispiel altes Brot und alte Semmeln: Sie können zu Bröseln gerieben, zu Croutons gewürfelt und in Schmalz oder Öl gebraten werden. In dünnen Scheiben mit Öl, Kräutern und Gewürzen in den Ofen geschoben, entstehen leckere Brotchips. Und dickere Scheiben werden mit Eiermilch und Obst zum Auflauf für alle Süßspeisenfans. Abgesehen, dass man sie auch gut einfrieren und aufgetaut zu den genannten Köstlichkeiten oder Semmelknödeln verarbeiten kann.
Vernetzung
Eine weitere Möglichkeit ist die Vernetzung vom Erzeuger über die Gastronomie bis hin zum Endverbraucher, um überschüssige Lebensmittel zu verteilen. So besuchten den Stand des AELF während der Schranne einige junge Leute aus der Region, die sich bei "to good to go" und "foodsharing" engagieren, die auch im Raum Straubing-Bogen und Deggendorf aktiv sind.
Aktionen und Gespräche
Übrigens sind Kinder und Jugendliche gut informiert und machen sich Gedanken, wie man Lebensmittelverschwendung eindämmen kann. Das zeigen Aktionen in Schulen und die Gespräche, die Mitarbeiterinnen des AELF Deggendorf-Straubing mit jungen Besucherinnen und Besuchern des Infostandes während der Straubinger Schranne führten. Die fünften bis zehnten Klassen der Wirtschaftsschule Kasberger-Wildmann näherten sich mit Unterstützung von Ernährungsfachfrauen dem Thema. Sie erfuhren, wie viele Kilo Lebensmittel jeder einzelne in den Müll wirft, welche Ressourcen dadurch unnötig verbraucht werden und wie sie durch planvollen Einkauf, richtige Lagerung und verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmittel zum Lebensmittelretter werden.
Praktische Versuche vertieften die Erfahrung. So wurde aus Bananen mit brauner Schale, die innen einwandfrei und aromatisch waren, ein Shake. Die sechste Klasse kreierte in der Schulküche der Landwirtschaftsschule Pfannenkuchenwraps und eine Joghurt-Quark-Nachspeise mit Beeren. Wrap und Nachspeise lassen sich mit jedem Obst, das verarbeitet werden muss, abwandeln.