Staatliche Landwirtschaftsschule Straubing
41 junge Leute starten ins Wintersemester
Die einen starten im Oktober 2024 bereits ins 3. Semester, die anderen – mit einem neuen Lehrplan – ins erste.
Sie sind zwischen 19 und 28 Jahren alt und haben ihre landwirtschaftliche Ausbildung erfolgreich hinter sich gebracht. Die einen haben noch ein Jahr Praxis absolviert, die anderen – gemäß neuem Lehrplan – nicht mehr. Bei der Eröffnung stellte Schulleiterin Mechthild Schmidhuber die Studierenden und die Neuerungen in der Schulordnung vor.
20 Drittsemester aus dem Landkreis Straubing-Bogen, der Stadt Straubing, den Landkreisen Regen, Regensburg und Landshut stehen vor dem anspruchsvollsten Teil der Schule, die sie als Staatlich geprüfte Wirtschafter oder Wirtschafterin für Landbau abschließen und mit der sie bereits Teile der Meisterprüfung ablegen werden. Noch neu sind die 21 Erstsemester aus den Landkreisen Straubing-Bogen, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Landshut, Rottal-Inn Regensburg, Neumarkt /Opf. und dem Saalekreis.
Schulbesuch ist wie Bergwandern
Schmidhuber verglich die Herausforderungen der Schule augenzwinkernd mit einer Bergwanderung: Sie beginne mit einem freudigen, aber angespannten Gefühl, koste Anstrengung und Mühe, wofür man mit guten Aussichten und Erkenntnissen belohnt werde. Erfahrene Bergführer – sprich kompetente Lehrkräfte – stünden zur Seite, "aber laufen müssen Sie selber."
Martha Altweck-Glöbl, stellvertretende Landrätin Straubing-Bogens, betonte, wie wichtig dem Landkreis, der Sachaufwandsträger der Schule ist, dieser Standort sei. Entsprechend habe man in den vergangenen Jahren investiert. Den Studierenden riet sie, die Chancen, die sich ihnen böten, zu nutzen. Ein Trend der Verbraucher, bewusster regional einzukaufen, sei spürbar, doch gelte es, noch mehr Überzeugungsarbeit zu leisten auf dem Weg zu fairen Erzeugerpreisen.
150-jährige Geschichte der Winterschulen
Viel habe sich in der Ausbildung getan, resümierte Kreisobmann Franz Schreyer. Die Abteilung Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule Straubing feiert heuer ihr Hundertjähriges mit einem Tag der offenen Tür am 9. November. Die ersten Winterschulen – quasi die "Ausbildung" für die Landwirte – hätten in den 1870er Jahren ihren Unterricht aufgenommen. Eine wirkliche Ausbildung habe es nicht gegeben. Aber im Winter, wenn mehr Zeit war, sei man eben in die Winterschule gegangen.
Heute stehe eine Fülle an Lehrstoff an. "Früh genug anfangen und gut planen, dann klappt das schon." Er stellte das beispielhafte Netzwerk des dritten Semesters heraus, das auf Instagram aktiv sei, landwirtschaftliche Betriebe besichtige, auch mal miteinander essen gehe. Kommunikation sei wichtig. Mit der Bevölkerung zu diskutieren und Rücksicht zu nehmen, werde immer mehr Thema.
Kommunikation wid groß geschrieben
In diesem Sinne sehe der neue Lehrplan unter anderem intensiveres Kommunikationstraining, stärkere Rückmeldung zur Wirtschafterarbeit, der Stärken-Schwächen-Analyse des heimischen Betriebes, und mehr Unterricht in Produktionstechniken des Pflanzenbaus und der Tierhaltung vor. Letztlich solle die Landwirtschaftsschule ermutigen, mal etwas auszuprobieren, etwas anders zu machen, und zeigen, dass auch kleinere Betriebe gute Zukunftschancen hätten.
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Die Landwirtschaftsschule, Abteilung Landwirtschaft, bereitet auf die spätere Tätigkeit als landwirtschaftlicher Unternehmer und Betriebsleiter vor. Sie baut auf dem in der betrieblichen Ausbildung und in der Berufsschule erworbenen Wissen und Können auf und dient der fachtheoretischen Vorbereitung auf die Meisterprüfung.
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